Stillen in der Öffentlichkeit: Unsere Meinung
Und wieder eine hitzige Diskussion über das Stillen in der Öffentlichkeit: Lou Burns wurde in einem Londoner Luxushotel beim Stillen ihres Kindes dazu aufgefordert, sich mit einer überdimensionalen Serviette des Hotels zu bedecken. Die irritierte Mutter ließ ihrem Ärger auf Twitter freien Lauf und entfachte damit die immer wieder hochkochende Diskussion über das Stillen in der Öffentlichkeit. Interessierte können sich gerne den Artikel und die Meinungen dazu durchlesen, denn darauf werden wir im Folgenden nicht detailliert eingehen.
Das Problem an der ganzen Diskussion ist, dass es nur ein schwarz-weiß zu geben scheint.
Auf der einen Seite stehen diejenigen, die sich trotz der medialen Dauerpräsenz nackter Brüste am Bild einer unbedeckten, stillenden Mutter derart stören, dass sie am liebsten allen stillenden Müttern Hausarrest erteilen oder auf öffentliche Toiletten verbannen möchten. Was für einen Druck das auf junge Mütter ausübt, die aus Angst vor solchen Reaktionen sich während der Stillzeit kaum noch aus dem Haus trauen, kann man sich vorstellen.
Auf der anderen Seite der Diskussion stehen die aktiven Befürworter des öffentlichen Stillens, die oftmals selber stillen und selbst kein Problem damit haben, dass Fremde ihnen beim Stillen auf die nackte Brust schauen können – wen´s stört, der kann ja wegsehen. Prinzipiell ist daran ja auch nichts auszusetzen. Wer die Ruhe hat, sich durch Außenstehende und ihre Kommentare beim Stillen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen, dem sei es aus vollstem Herzen gegönnt. Man kann ihnen sogar dankbar sein, dass sie sich so dafür einsetzen, dass das Bild stillender Mütter in der Öffentlichkeit selbstverständlicher wird.
Aber was ist mit all dem anderen Müttern? Gibt es neben dem vielen schwarz-weiß nicht auch unzählige Grautöne?
Da ist eine Mutter, die Stillen als etwas sehr Intimes empfindet und nicht möchte, dass ihre Arbeitskollegen, mit denen sie sich in der Pause auf einen Kaffee trifft, sie beim Stillen auf einmal oben ohne sehen.
Da ist eine Mutter mit einem Kind, das sich beim Stillen draußen sehr leicht von der Umgebung ablenken lässt.
Da ist eine Mutter mit Stillproblemen, die nur mit Stillhütchen stillen kann und das Kind nicht ohne etwas umständlicher Fummelei anlegen kann.
Da ist eine Mutter, die sich sonst schon im Bikini unwohl fühlt und sich nicht vorstellen kann, wie sie in den öffentlichen Verkehrsmitteln vor Fremden auf einmal blankziehen soll, um ihr schreiendes Kind zu stillen.
Sollen all diese Mütter, obwohl sie gerne mehr unterwegs wären, zu Hause bleiben und warten, bis die Stillzeit vorbei ist? Oder nach Hause hetzen, weil das Baby vor Hunger schreit? Wäre ihnen nicht vielleicht mit einem Stilltuch geholfen, das sie beim Stillen vor ungewünschten Blicken schützt?
Lou Burns gehört zu den Frauen, die auch ohne Stilltuch in der Öffentlichkeit stillen. Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Es ist schlicht eine Frechheit des Hotelpersonals, sie zu zwingen, sich zu bedecken- denn es ist ihre Entscheidung, ihr Kind, ihr Körper.
Genauso ist die Entscheidung mancher Mütter, das Stillen lieber mit Stilltuch zu praktizieren. Sie können ebenso frei darüber entscheiden, wie viel sie von sich beim Stillen preisgeben möchten.
Langer Rede kurzer Sinn: wir finden, es ist an der Zeit für ein bisschen mehr Entspannung im Umgang mit dem Stillen in der Öffentlichkeit. Jede Mutter ist anders, jedes Kind ist anders. Deswegen stillt die eine mit, die andere ohne Stilltuch, und jede macht das, womit sie sich am meisten wohlfühlt. Und dass dem Stillen in der Öffentlichkeit allgemein mit größerer Selbstverständlichkeit begegnet werden sollte, darauf können wir uns, glaube ich, alle einigen.
In diesem Sinne wünschen wir allen Frauen eine entspannte Stillzeit!
Euer Zellmops-Team
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Der Beitrag Stillen in der Öffentlichkeit: Unsere Meinung erschien zuerst auf Zellmops – Nachhaltige Accessoires für Mamas und Babys.
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